Filesharing - was ist das eigentlich?
Der Begriff selbst entstammt dem Englischen und bedeutet so viel wie
"Datenaustausch" oder "gemeinsamer Datenzugriff". Dieser Terminus ist im
Deutschen allerdings kaum üblich, hier wird von Tauschbörsen oder
Tauschnetzwerken gesprochen.
Der Begriff Filesharing ist als Oberbegriff für Datenaustauschnetzwerke
(bereits zwei über das Internet verbundene Computer stellen ein derartiges
Netzwerk dar) und die hierzu erforderlichen Clientlösungen (Software) zu sehen. Er
umfasst sowohl dezentrale Varianten als auch zentrales Peer-to-Peer (P2P)
sowie diverse Zwischenstufen.
Der Begriff Tauschbörse ist an sich nicht ganz korrekt, da die in derartigen
Netzwerken angebotenen Filme, Musikstücke, Software etc. den Besitzer nicht
wechseln. Korrekter müsste man also von einer Kopierbörse sprechen, da im
Prinzip nichts anderes geschieht, als dass Daten von einem auf einen anderen
Computer kopiert werden. Wesen bestimmend ist die Tatsache, dass ein derartiges Tauschnetzwerk nur
dann überleben kann, wenn nicht nur heruntergeladen sondern die Dateien
auch wieder zur Verfügung gestellt werden. In diesem Zusammenhang wird
vom Upload gesprochen, den nur einige Leecher Mods (umgebaute Software
Varianten ohne
Upload) zu umgehen versuchen. Systeme, bei welchen der Upload im vornherein
nicht vorhergesehen ist, werden als Filetrading bezeichnet.
Die Vielfalt an Netzwerken und Software hat im Laufe der letzten Jahre immer
mehr zugenommen und trotz der rechtlichen Bedenken (Anbieten bzw.
Herunterladen von urheberrechtlich geschütztem Material) immer neue
Varianten hervorgebracht. Einige Urväter des Datenaustausches mussten zwar
ihre Dienste einstellen, dafür rückten andere nach und auch immer mehr
kommerzielle Anbieter versuchen in diesem Bereich Fuß zu fassen.
Eine Einführung in die Technik des Dateiaustausches
Die ersten klassischen Filesharingnetzwerke wie beispielsweise Napster oder auch
WinMX waren
zentral und hierarchisch organisiert. Der technische Fortschritt und das
Bewusstsein über die diversen Nachteile einer hierarchischen Organisation wie
beispielsweise bei einem OpenNap Server
brachten dezentrale P2P-Netzwerke hervor, welche ohne zentrale Server
funktionieren. Die Dezentralisierung wird dadurch erreicht, dass jeder
Teilnehmer sowohl als Client als auch als Server fungiert. Dies macht das
Netzwerk sowohl unanfälliger als auch schwerer überprüfbar. Bekannte Vertreter
dieser Technologie sind das Gnutella- und das FastTrack Netwerk.
Die meisten Lösungen basieren zwar auf der oben beschriebenen Dezentralisierung,
stellen aber dennoch einen zentralen Index-Server zur Verfügung, der dafür
verantwortlich ist, dem einzelnen Nutzer Suchergebnisse zu präsentieren um den Datenaustausch so erst möglich zu machen. Aufgrund der in vielen
Ländern
schwierigen Rechtslage bezüglich derartiger Index-Server wurden komplett
dezentrale Programme bzw. Systeme entwickelt. Bekanntestes Beispiel ist das BitTorrent Netzwerk
(webbasierte Suche auf spezialisierten Indexierungsseiten) oder Kademlia, das
auch vom eDonkey-Netzwerk benutzt wird.
Zwischen zentralen und dezentralen Lösungen gibt es zahlreiche
Zwischenschritte und jedes Tauschnetzwerk ist etwas anders strukturiert.
Kennzeichnend für FastTrack ist beispielsweise nach wie vor der zentrale Login-Server. Zudem
gibt es eine ganze Reihe von Programmen, welche mehrere Protokolle unterstützen und
so die diversen Vor- und Nachteile zu kombinieren bzw. auszugleichen versuchen. Für weitergehende Infos zu den einzelnen Varianten folgen Sie bitte den entsprechenden
Links.
Eine speziell in neuerer Zeit enorm an Beliebtheit gewinnende Variante des
Filesharing - korrekt handelt es sich hierbei allerdings um Filetrading - stellen sog. Sharehoster dar. Hier kann jeder User Dateien hochladen,
welche über einen bestimmten Link dann abgerufen werden können. Zur
Bekanntmachung dieser Links werden einschlägigen Foren, Webseiten oder auch
E-Mail genutzt. Bekannte Vertreter sind Rapidshare oder Mediafire.